Archiv für den Autor: Christin Meyer zu Hörste

FRAAS

„Schals sind unsere Welt“: So lautet der Slogan der Marke FRAAS, die im Jahre 1880 von Valentin Fraas in der fränkischen Textilstadt Wüstenselblitz gegründet wurde und sich auf die Herstellung von Halstüchern, Kopftüchern, Schultertüchern und Plaids spezialisierte. Das Unternehmen wuchs schnell und zählte um die Jahrhundertwende etwa 100 Mitarbeiter. In den 1950er Jahren verhalf das Wirtschaftswunder der Familie Fraas dazu, erste Kontakte im Ausland zu knüpfen, und ebnete so den Weg für eine internationale Expansion. Das Unternehmen entwickelte sich zu einem anerkannten Produzenten von textilen Accessoires und besaß bereits in den 1980ern Niederlassungen in New York, Toronto, Hong Kong sowie London. Zu dieser Zeit führte FRAAS eine besondere Innovation ein, die dem Unternehmen zu einem echten Durchbruch verhalf. Die Marke Cashmink® bezeichnet äußerst hochwertige Acrylschals, die aufgrund ihrer Weichheit mit Kaschmir vergleichbar sind und sich zu den weltweit meistverkauften Schals entwickelt haben. Heute, mehr als 130 Jahre nach der Gründung, ist die Firma FRAAS noch immer in Familienhand und mit eigenen Produktionsstandorten in Deutschland und China Marktführer in der Herstellung von textilen Accessoires. FRAAS findet die Balance zwischen Traditionsreichtum und Innovationsstärken und hat sich im Laufe der Zeit mit seinen einzigartigen Kreationen einen Namen gemacht. Das Credo der Marke lautet: Sich selbst immer neu erfinden, ohne seinen eigenen Stil einzubüßen. Sich selbst treu bleiben, ohne berechenbar zu sein. Seine Persönlichkeit unterstreichen, ohne verkleidet zu wirken. Das Markenlogo von FRAAS steht ganz im Zeichen der Distel oder, um genau zu sein, im Zeichen der Kaschmirdistel. Das unscheinbare Gewächs besitzt unzählige kleine Widerhaken, wurde schon um 1400 zum Anrauen von Webware verwendet und verleiht beispielsweise Kaschmirschals ihren charakteristischen Glanz. Auch wenn viele Schritte in der Textilherstellung automatisiert wurden, hält die Firma FRAAS für die Veredlung ihrer hochwertigen Kaschmirprodukte an der traditionsreichen und zeitaufwendigen Methode fest, um eine herausragende Qualität zu garantieren.

Hoher Aufwand für hohe Qualität – ein Leitbild des Accessoirelabels FRAAS.

 

 

 

Stirnbänder

Ein Stirnband ist in der kalten Jahreszeit die wohl bekannteste Alternative zur Mütze.

Es handelt sich dabei um ein eng anliegendes Band, das um den Kopf getragen wird. Das Stirnband bedeckt die Stirn und die Ohren und schützt somit optimal vor kaltem Wind. Die Entstehungsgeschichte des Stirnbands ist unklar. Es wird jedoch vermutet, dass die ersten Stirnbänder aus Japan stammen. Dort dienten sie nicht als Schutz vor der Kälte, sondern wurden als Symbolträger genutzt und waren eine Art Talisman gegen böse Geister. In Anlehnung an diese Tradition banden sich japanische Soldaten Stirnbänder, die sogenannten Hachimaki, um. In den 1920er waren Stirnbänder – reich geschmückt mit Federn und Perlen – ein fester Bestandteil der Charleston-Mode. In den 1980er Jahren tauchten die Stirnbänder in Kombination mit Leggings, Bodysuits und knöchelhohen Turnschuhen als unverzichtbaren Accessoires des Aerobic-Looks wieder auf. Heutzutage werden Stirnbänder hauptsächlich zum Schutz vor der Kälte getragen und erfreuen sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit.

Stirnbänder aus weichem Wollfilz, Fleece oder kuscheligem Grobstrick schmiegen sich wärmend über Ohren und Stirn. Ein Stirnband bedeckt zwar nicht den gesamten Kopf, schützt jedoch die kälteempfindlichsten Bereiche und hält Sie daher auch bei niedrigen Temperaturen warm. Außerdem kann es dank der geringen Größe bequem in der Jackentasche verstaut werden und kann Damen mit langem Haar ebenfalls als Haarband dienen. Ein Stirnband ist jedoch mehr als nur ein wärmender Teil der Wintergarderobe, sondern vielmehr ein kuscheliges Accessoire oder Modestatement für Damen und Herren. In modischem Strickmuster gehalten versprüht es wohligen Wintercharme, während Damen und Herren beim Laufen durch die winterliche Kulisse mit einem Modell aus atmungsaktivem Material garantiert eine gute Figur machen. Stirnbänder werden besonders bei Frauen immer beliebter, da sie – im Gegensatz zur dicken Wintermütze mit Frisuren wie einem hohen Zopf oder Dutt getragen werden können, ohne diese platt zu drücken.

Bedacht

„Bedacht auf Schutz, bedacht auf Blickes Ruhm, schmiegst du dich in des Meisters Hut.“

So lautet die Philosophie des femininen Hutlabels bedacht, das sich der Liebe zum Detail verschrieben hat. Die Marke wurde 2001 von Ulrike Simon und Maik Schulz gegründet und verkauft mit Hingabe zum traditionsreichen Handwerk gefertigte Hüte, Kopfbedeckungen und Accessoires. Die Gründer erlernten das Handwerk der Modisten in einer der innovativsten Hutmanufakturen in Neuss und lassen ihre ausgeprägte Kreativität, das Gespür für Modetrends und die fundierten Fertigungskenntnisse in ihre Kreationen einfließen. Das Label bedacht zählt zu den festen Größen auf dem internationalen Hutmarktmarkt und ist mit zwei Kollektionen pro Jahr auf Modemessen und Ausstellungen rund um den Globus vertreten. Insbesondere die eigene Handschrift, das Gespür für Trends sowie die handwerkliche Geschicklichkeit machen die Kreationen von bedacht aus. Das durch ihre Ausbildung erlangte Fachwissen in Materialkunde spiegelt sich in den kreativen Blends mit edlen Materialien wie Abaca, Puntova, Panamastroh, Sisal, Cashmere, Babyalpaka, Superkit-Mohair, Velours sowie speziell ausgerüsteten Wollfilzen wider und verleiht den Hutkreationen einen außergewöhnlichen und hochwertigen Charakter. Die eigentliche Mission der Gründer ist es, Frauen ihren Mut zum Hut entdecken zu lassen. Damen sollen die Hüte von bedacht mit einer Selbstverständlichkeit und Stolz zum Alltagslook kombinieren und zu speziellen Anlässen tragen. Mit Designs, die sich sowohl an den aktuellen Modetrends orientieren als auch durch ihre Alltagstauglichkeit punkten, möchte bedacht den Hut wieder zu einem festen Bestandteil der alltäglichen Mode machen und seine Wandelbarkeit betonen. Neben einer großen Auswahl an Hüten finden Sie im Sortiment von bedacht auch hochwertige, kombinierbare Sets aus Mützen, Schals und Handschuhen sowie weitere modische Accessoires.

GORE-TEX®

Der Begriff GORE-TEX® ist Ihnen sicher schon einmal beim Kauf von Regenhüten oder Funktionskleidung begegnet. Im Folgenden erfahren Sie, was GORE-TEX® eigentlich ist und welche besonderen Eigenschaften sich hinter diesem Handelsnamen verbergen. GORE-TEX® steht weltweit für wasser- und winddichte und zugleich atmungsaktive Funktionstextilien, welche von führenden Bekleidungs- und Kopfbedeckungsherstellern verarbeitet werden. Das Unternehmen W. L. Gore & Associates ist heute für seine Produktinnovationen im Bereich Textilien bekannt und entwickelte bereits in den frühen 1970er Jahren die populäre GORE-TEX®-Membran, die im Jahr 1976 zum ersten Mal kommerziell eingesetzt wurde. Das Geheimnis der GORE-TEX®-Technologie ist eine mikroporöse Membran. Diese verfügt über mehr als 1 Milliarde Mikroporen pro Quadratzentimeter. Das Besondere an diesen Poren ist ihre Größe, die es ihnen erlaubt, Flüssigkeit in verdampfter Form durchzulassen, während beispielsweise Wassertropfen an der Oberfläche abperlen. Diese Technologie war eine echte Revolution, da zuvor hauptsächlich gewachste Stoffe bei wasserdichte Textilien eingesetzt wurden. Diese lassen bei Regen zwar kein Wasser durch, sind aber durch die komplett geschlossenen Poren nicht atmungsaktiv und damit sehr unangenehm zu tragen. Die Firma Gore hat es allerdings geschafft, ein Gewebe zu entwickeln, dass sowohl wasserdicht als auch atmungsaktiv ist und somit hervorragende Trageeigenschaften aufweist. Im Jahre 1989 wurde das Produktversprechen „Guaranteed to keep you dry®“ für das GORE-TEX®-Gewebe eingeführt. Dadurch wird garantiert, dass alle Produkte mit dieser Technologie absolut wasserdicht sind, Schweiß jedoch ungehindert nach außen verdunsten kann. Gore hat verschiedene Membranen und Laminate entwickelt, um den Anforderungen unterschiedlicher Einsatzbereiche gerecht zu werden. Die Nähte gelten üblicherweise als undichte Schwachstelle bei Regenhüten und Outdoorjacken, da durch die Einstichlöcher der Nähnadel kleine, aber für Regentropfen ausreichend große Eintrittsöffnungen entstehen. Die Folge sind durchweichte Regenhüte, feuchte Stellen auf der Haut und ein äußerst unangenehmes Tragegefühl. Damit diese unerwünschten Effekte der Vergangenheit angehören, wird bei GORE-TEX®-Produkten die Gore-Seam®-Tape-Technologie eingesetzt, mit der alle Außennähte mit einem speziellen Klebeband versiegelt werden. Kopfbedeckungen mit GORE-TEX®-Technologie eignen sich besonders für Aktivitäten an regnerischen und windigen Tage und können bei bekannten Herstellern, wie z. B. Seeberger, erworben werden.

Schützenhüte

Schützenhüte sind eine Untergruppe der Trachtenhüte und ein fester Bestandteil der typischen Schützentracht. Form und Farbe der Hüte sind meist in der Satzung des Schützenvereins festgelegt, um eine einheitliche Erscheinung der Schützenbrüder und -schwestern zu gewährleisten. Die Farbe des Schützenhutes ist üblicherweise ein Grünton und wird auf die Schützenkleidung abgestimmt. Eine Ausnahme bilden jedoch die Schützen des Vereins aus Hannover, die einen grauen Schützenhut tragen.

Schützenhüte sind bei den traditionellen Schützenumzügen Wind und Wetter ausgesetzt und sollten daher besonders robust sein. Außerdem sollte der Schützenhut einen gewissen Tragekomfort aufweisen, da er während des Umzuges und des gesamten Festes getragen wird. Der Hut sollte weder drücken oder rutschen, noch sollte das Tragen bei Wärme als unangenehm empfunden werden. Ein häufig verwendetes Material ist daher Loden, welches durch seine wetterfesten und strapazierfähigen Eigenschaften besticht. Aber auch Haar- oder Wollfilz sind sehr geeignet, da sie schmutzabweisende, wasserundurchlässige und sogar schallhemmende Eigenschaften aufweisen. Leichter Filz ist außerdem klimatisierend und sorgt für ein angenehmes Tragegefühl. Ein eingearbeitetes Futterband aus natürlichem Material macht den Schützenhut komfortabel, passgenau und feuchtigkeitsabsorbierend. Die Form des Schützenhutes kann stark variieren. Neben traditionellen Hutformen gewinnen auch Schützenkappen und Schützenmützen, Zylinder oder Zweispitze immer mehr an Beliebtheit.

Anders als bei Form und Farbe legt der Schützenverein oft nicht fest, ob und, wenn ja, welcher Hutschmuck getragen werden muss. Diese Entscheidung können Sie demnach Ihrem persönlichen Geschmack überlassen. Entscheiden Sie sich dafür, ist ein Modell mit seitlichem Druckknopf sehr zu empfehlen, da dieser es ermöglicht, die Krempe und den Federschmuck am Hut zu befestigen. Der Schützenhut kann von prunkvollem Federschmuck, Abzeichen, Gamsbärten oder Kordeln geziert werden. Traditionell gehört ein Schützenhut mit Feder zu der Erstausstattung eines neuen Vereinsmitglieds. Aber auch bei den Schützenfedern, die auch als Spielhahnfedern bezeichnet werden, gibt es sehr verschiedene Ausführungen. In den meisten Fällen besteht eine Schützenfeder aus einer oder zwei gebogenen schwarzen Federn, die mit verschiedenen kleineren Federn kombiniert werden können. Die Federn werden an einer Rehfellrosette befestigt, auf der sich ein grüner Filzstern befindet. Auf diesem können sich kleine Stickereien, wie etwa das Vereinswappen oder andere Motive aus dem Schützenbereich, wie z. B. Eichenlaub, befinden. Die Hahnenschlappe ist eine besonders edle Variante der Schützenfeder. Sie besteht aus drei bis fünf langen, gebogenen schwarzen Hahnenfedern, die um einige kleinere Federn ergänzt werden können und ebenfalls an einer Rehfellrosette mit einem Filzstern befestigt sind.

Hochzeitshüte

Auf einer festlichen Hochzeit darf eine angemessene Kopfbedeckung bei Braut, Bräutigam und den Hochzeitsgästen nicht fehlen. Wenn Sie als Braut selbst im Mittelpunkt des Geschehens stehen, sollten Sie sich mit den neuesten Trends im Bereich der Kopfbedeckungen vertraut machen. Heutzutage wählen viele Bräute statt des klassischen Schleiers einen festlichen Brauthut. Äußerst beliebt sind natürlich weiße oder cremefarbene Hüte aus Organza mit drapierten Stofflagen und verspielten Details wie Schleifen, Federn oder Schmucksteinen. Etwas ausgefallener, aber auch sehr schön, ist ein opulenter Fascinator, der mit Perlen, Blumenapplikationen oder auch mit Tüllnetz geziert einen Schleier hervorragend ersetzen kann. Jedoch sollten Sie an Ihrem großen Tag den Tragekomfort nicht außer Acht lassen. Ein drückender Hochzeitshut kann Ihren großen Tag genauso trüben wie ein unbequemer Brautschuh. Der elegante Kopfschmuck sitzt mit einem eingenähten, komfortablen Futterband perfekt, sodass mit ihm den ganzen Tag gefeiert werden kann. Auf den Köpfen der Herren geht es bei der Hochzeit deutlich traditioneller zu. Klassiker wie Zylinder, Melone oder ein hochwertiger Panamahut empfehlen sich als stilvolle Kopfbedeckung für den Bräutigam. Jedoch gibt es auch für die Herren der Schöpfung einige Regeln, was die Wahl der Kopfbedeckung und des Anzugs angeht. Ein Zylinder wird dem Dresscode zufolge beispielsweise nur zu einem Cutaway oder Frack getragen. Als weiblicher Gast auf einer Hochzeit haben Sie wahrlich die Qual der Wahl. Der perfekte Begleiter für die anstehende Hochzeit kann in Form eines Glockenhutes, eines Schlapphutes oder eines Florentinerhutes alle Blicke auf Sie ziehen. Doch auch Fascinators sind unter stilsicheren Hochzeitsgästen besonders beliebt. Sie müssen sich zwischen einem Haarreif, der Ansteckgarnitur oder Netzapplikationen entscheiden. Aber auch das Material und die Form können bei der Entscheidung ausschlaggebend sein. Zur Herstellung werden Spitze, Netze, Federn, Seidenblumen oder Perlen verwendet. Der ideale Hochzeitshut für stilsichere Damen ist aus leichten Stoffen wie Organza, Stroh, Satin oder Chiffon gefertigt und kann mit gefächerten Blumen, Raffungen, Federn, Perlen oder Glitzer verziert werden. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Sie sollten die Wahl der Kopfbedeckung nicht nur auf das gewählte Outfit, sondern auch auf Ihre Frisur abstimmen. Zu einem Hosenanzug ist ein Miniaturzylinder ein modischer Hingucker, während zu einem auffälligen Kleid eher ein Fascinator gewählt werden sollte. Ein geschmackvoller Hut ist genau das richtige Accessoire, um ein schlichtes Kleid optisch aufzuwerten. Gleiches gilt für pompöse Frisuren: Versuchen Sie die Balance zwischen der Aufwändigkeit der Frisur und der Größe der Kopfbedeckung zu finden.

Natürliche Materialien: Stroh

Kopfbedeckungen aus Stroh verbindet man augenblicklich mit einem beliebten, Schatten spendenden Sommeraccessoire. Strohhüte können sich jedoch in ihrer Herstellungsweise und auch in der Wahl der Strohart sehr voneinander unterscheiden. Ein Strohhut sollte daher nach Verwendungszweck, Anlass oder persönlichem Geschmack ausgewählt werden.

Die Geschichte des Strohhutes reicht viele Jahrhunderte zurück und findet ihren Ursprung in der Stammeskultur vieler Völker in Afrika, Europa und Asien. Der Strohhut war beispielsweise im 10. Jahrhundert die traditionelle Kopfbedeckung des Sachsenstammes. In den 1920er Jahren erlangte der Strohhut große Beliebtheit in der Männermode und wurde zum festen Bestandteil der Sonntagsmode eines echten Gentlemans. Heutzutage sind Strohhüte der Inbegriff der sommerlichen Kopfbedeckung. Der Grundstoff, das Stroh, besteht aus getrockneten und ausgedroschenen Halmen oder Blättern von Getreide, Faser- und Ölpflanzen. Dabei kann zwischen einer Anzahl verschiedener Stroharten unterschieden werden.

Raffiastroh wird aus dem Bast hergestellt, welches die Blätter der Raffiapalme umhüllt, und kommt hauptsächlich aus Afrika. Diese Strohart ist vergleichsweise flexibel und schädlingsresistent und wird daher zur Herstellung von wenig empfindlichen Kopfbedeckungen verwendet. Die edelste Strohvariante ist das Toquillastroh, aus dem die bekannten Panamahüte hergestellt werden. Das Toquillastroh wird aus den Blättern der gleichnamigen, in Südamerika heimischen Toquillapalme gewonnen. Zur Weiterverarbeitung werden die Blätter grob aufgespalten und über schwefelhaltigem Feuer getrocknet und gebleicht, um so die für den Panamastrohhut typische weiße Färbung zu erhalten. Ein Panamastrohhut wird immer von Hand geflochten und lässt sich nach der Anzahl der Knoten pro Fläche qualitativ einordnen. Je feiner das verarbeitete Toquillastroh, desto feiner erscheint das Flechtbild und umso höher ist die Qualität des Strohhutes. Aber nicht nur Palmenstroh kann zu ansehnlichen Strohhüten verarbeitet werden, sondern auch getrocknete Getreidehalme. Da Getreidestroh, wie z. B. das vom Roggen, recht brüchig und steif ist, wird es meist zu langen Zöpfen aus Stroh verarbeitet. Aus diesen Zöpfen, die auch Mottlets genannt werden, können Strohhüte mit der für diese Technik typischen Spiralform genäht werden. Auch aus getrocknetem Seegras kann ein recht flexibles, hellbraunes bis grünbraunes Stroh gewonnen werden, welches sich für die Herstellung von besonders luftigen Strohhüten eignet. In Asien wird zur Herstellung von Hüten hauptsächlich Reisstroh verwendet. Diese Strohart ist besonders dünn und lässt sich daher in filigranen Mustern verflechten. Das künstlich hergestellte Papierstroh ist deutlich bruchfester und elastischer als natürliches Stroh und eignet sich daher hervorragend zur Herstellung von Strohhüten. Auch Hanfarten, wie Sisal, Sinamay und Abaca können zu stilvollen Strohhüten verarbeitet werden. Die Sisalagave konnte sich durch den gezielten Anbau im tropischen und subtropischen Raum ausbreiten und liefert mit ihren feinen Fasern das perfekte Ausgangsmaterial für edle Anlasshüte. Von den Philippinen stammt das Material Sinamay, welches ebenfalls für die Fertigung von eleganten Anlasshüten und stilvollen Fascinators genutzt wird. Das aus der Faserbanane gewonnene Abacastroh wird zur Herstellung von äußerst strapazierfähigen und hautfreundlichen Strohhüten verwendet.

Neben der schon erwähnten Moulettes-Technik können Strohhüte auch zusammengeknüpft, geflochten oder gewebt werden. Weben gilt als die älteste Art der Textilherstellung und kann auch bei der Herstellung von Hüten eingesetzt werden. Jedoch muss das flache Strohgewebe in Form gepresst oder zerschnitten und anschließend zusammengenäht werden, um eine Hutform zu erhalten. Daher werden hochwertige Strohhüte geflochten, da die Strohhalme bei diesem Herstellungsverfahren in einem beliebigen Winkel ineinander geschlungen werden, sodass ein dreidimensionales Objekt entstehen kann. Ein geflochtener Strohhut ist daher nahtfrei und wirkt wie aus einem Guss. Da beim Weben und Flechten jeder Strohhalm einzeln in den Hut eingearbeitet wird, können mit Hilfe von verschiedenfarbigen Halmen einzigartige Muster auf dem Strohhut entstehen.

Seide

Angenehm zu tragen, gegen Wärme und Kälte isolierend und mit einem edlen Glanz ausgestattet – Kopfbedeckungen aus Seide sind äußerst exklusiv und überzeugen mit einem seidig-weichen und luxuriösen Tragegefühl.

Wie Wolle und Leder basiert auch Seide auf einem tierischen Grundstoff. Jedoch ist  sie die einzige tierische Naturfaser, die nicht zu den Stapelfasern zählt, sondern eine natürliche Endlosfaser ist. Die wertvolle Seidenfaser wird von den Larven der Seidenspinnerraupe produziert, die hauptsächlich in China, Indien und Japan gezüchtet wird. Seide gilt als ein besonders wertvoller Grundstoff, der schon seit sehr langer Zeit zur Herstellung von Textilien verwendet wird. Die verschiedenen Schichten des von Larven gesponnenen Kokons werden abgewickelt, um die bis zu 3000 Meter lange Faser zu gewinnen. Die Produktion von Seide ist sehr aufwendig und wenig ertragreich, da zur Gewinnung von einem Kilogramm Rohseide etwa zehn Kilogramm Kokon benötigt werden. Textilien aus Seide zeichnen sich durch ihren seidigen Glanz, die hohe Festigkeit und äußerst brillante Farben aus. Da Seide die Fähigkeit besitzt, die Temperatur zu regulieren, hält sie im Winter wunderbar warm und hat im Sommer einen kühlenden Effekt. Daher können Kopfbedeckungen aus Seide das ganze Jahr lang getragen werden. Charakteristisch für Seidenstoffe ist die leicht unebene Struktur, die zu minimalen Farbverschiebungen führen kann, die aber nur auf dunklen Farben sichtbar sind. Die Geschmeidigkeit von Seide garantiert derweil einen hohen Tragekomfort. Jedoch ist Seide gegenüber hohen Temperaturen, Abrieb und Wasserflecken sehr empfindlich. Daher sollte Seidenstoffen nur von der Rückseite gebügelt, nicht geblichen oder ausgewrungen werden. Für die Herstellung von Kopfbedeckungen wird Seide sowohl als Reinmaterial oder Blend verwendet. Dies geschieht nicht nur wegen des hohen Materialpreises der Seide, sondern hauptsächlich, um die Eigenschaften verschiedener Grundstoffe zu verbinden. In einem interessanten Materialmix werden beispielsweise der seidige Glanz und der hohe Tragekomfort mit der Robustheit und den kühlenden Eigenschaften von Leinen kombiniert.

Leder

Leder ist ein hervorragendes Material zur Herstellung von hochwertigen und langlebigen Kopfbedeckungen. Eine Ledermütze oder auch ein Lederhut ist besonders robust und erhält durch das Tragen einen ganz individuellen Charakter.

Der Grundstoff, das Leder, ist durch Gerbprozesse haltbar gemachte Tierhaut. Für die Herstellung von Leder wird meist die Haut von Rind, Schwein, Kalb, Ziege oder Schaf verwendet. Besonders ausgefallene, australische Cowboyhüte werden aus Känguruleder gefertigt. Leder ist ein geschmeidiges, zähes, relativ festes, haltbares und vielseitig verwendbares Material. Diese Eigenschaften eignen sich besonders gut für die Herstellung von Schuhen, Taschen, Hüten oder Mützen. Der Rohstoff Leder blickt auf eine lange Geschichte zurück und ist wahrscheinlich das erste Material, das zur Herstellung von Kleidung genutzt wurde. Schon in der Steinzeit wurde Tierhaut gegerbt, um Leder zu Schuhen, Kleidung und Mützen zu verarbeiten. Auch während der Zeit des römischen Imperiums spielte Leder eine wichtige Rolle, da die Ausrüstung der Legionäre zum Großteil aus Leder gefertigt wurde. Im Mittelalter stellte man aus Leder vor allem Schuhe und Taschen her. In der heutigen Zeit ist der Einsatzbereich von Leder sehr vielfältig. Ob als Cowboystiefel, Motorradjacke oder als Bezug für Autositze – Leder weist ideale Eigenschaften auf, um hoher Beanspruchung durch Kälte, Wärme, Nässe und Sonneneinstrahlung zu trotzen. Leder ist hinsichtlich der Dehnbarkeit, Abriebfestigkeit und Lichtbeständigkeit sowie der geringen Brennbarkeit ein besonders robustes Material, das hoher Belastung standhalten kann. In der Textilindustrie gelten Kopfbedeckungen aus Leder als äußerst langlebig und strapazierfähig. Durch das Tragen wird der Lederhut bzw. die Ledermütze weicher und passt sich immer mehr der Kopfform des Trägers an. Durch Umwelteinflüsse und das Tragen bilden sich mit der Zeit kleine Fältchen und eine hübsche Patina. Leder kann aus diversen Tierhäuten gefertigt und mit unterschiedlichen Techniken bearbeitet werden. Egal ob Nubuk-, Nappa- oder Veloursleder: Für welche Lederoptik Sie sich entscheiden, ist dabei ganz dem persönlichen Geschmack überlassen. Glattes und sehr geschmeidiges Leder, das natürlichen Falten auf der Oberseite aufweist, wird als Nappaleder bezeichnet. Je nach Verarbeitungsqualität erhält das Leder ein anderes Erscheinungsbild. Veloursleder steht als Oberbegriff für alle Lederarten, die eine samtartige und weiche Oberfläche besitzen. Bei der Herstellung von Veloursleder wird die Innenseite des Leders veredelt und als Vorderseite verwendet. Nubukleder hingegen wird meist aus Kalbs- und Rindsleder hergestellt und besitzt ebenfalls eine samtige Oberfläche. Jedoch erhält diese Lederart durch das Anschleifen der äußeren Hautschicht eine samtige Oberfläche. Im Vergleich ist diese noch etwas glatter als die des Velourleders.

Natürliche Fasern: Baumwolle

Baumwolle zählt neben Hanf und Leinen zu den natürlichen Fasern und ist einer der beliebtesten Grundstoffe zur Herstellung von Bekleidung und Accessoires wie Schals oder Mützen. Baumwolle wird aus den Früchten der Baumwollpflanze gewonnen. Es gibt etwa 300 verschiedene Arten von Baumwollsträuchern, die zwischen ein und drei Meter hoch werden. Die Baumwollpflanze benötigt sehr viel Feuchtigkeit und im Reifestadium außerdem viel Wärme. Daher zählen China, die USA, Indien, Pakistan, die Türkei und Australien zu den größten Produzentenländern der frostempfindlichen Pflanze. Nach dem Reifeprozess platzen die etwa walnussgroßen Früchte auf und geben den Blick auf ein faustgroßes Büschel aus weißen, sehr feinen Baumwollfasern frei. Diese können per Hand oder maschinell geerntet werden. Da beim Handpflücken nur die weißen, reifen Baumwollbüschel eingesammelt werden, muss die Ernte kaum noch von verschmutzten, verfärbten oder beschädigten Büscheln getrennt werden. Die maschinelle Ernte, die vor allem in Australien, den USA und in China eingesetzt wird, ist weniger zeitaufwändig und kostengünstiger als das Handpflücken. Bei allen maschinellen Ernteverfahren ist die Baumwolle jedoch verschmutzt und muss daher noch gereinigt werden. Danach kann die Baumwolle mit Hilfe von Spinnmaschinen zu einem Baumwollgarn verarbeitet werden, aus dem durch Strick- bzw. Webprozesse ein Baumwolltuch hergestellt werden kann. Schon im alten Ägypten wurde Baumwolle zur Herstellung von Kleidung oder Leichentüchern genutzt und verbreitete sich im Mittelalter durch den stark zunehmenden Ostindienhandel immer weiter. Vor der industriellen Revolution war die Herstellung von Baumwollstoff mit manuellen Spinnmaschinen ein langwieriger und teurer Prozess. Daher erlebte die Baumwolle Ende des 18. Jahrhunderts mit der Erfindung der elektrischen Spinnmaschine einen echten Aufschwung. Durch die Erleichterung der Herstellung und den drastisch zunehmenden Anbau verdrängte die Baumwolle Materialien wie Hanf und Leinen, die bis zu dieser Zeit für die Herstellung von Kleidung verwendet wurden. Trotz der heutigen Konkurrenz durch synthetische Materialien bleibt Baumwolle einer der beliebtesten Grundstoffe in der Textilindustrie. Diese Stellung hat die Baumwolle ihren hervorragenden Eigenschaften zu verdanken. Baumwolle ist nicht nur besonders hautfreundlich und daher für die Herstellung von Mützen besonders gut geeignet, sondern auch ausgesprochen pflegeleicht. Baumwollstoff fühlt sich dank der dichten Oberflächenstruktur besonders weich und kühlend an. Die luftig leichte Baumwollfaser ist sehr atmungsaktiv und kann als gebürsteter Baumwollstoff außerdem wärmende Eigenschaften aufweisen. Kopfbedeckungen aus Baumwolle eignen sich daher sowohl für die kalte als auch die warme Zeit des Jahres. Des Weiteren wird Baumwolle aufgrund ihrer feuchtigkeitsabsorbierenden und atmungsaktiven Eigenschaften häufig als Futter für Hüte oder Mützen verwendet.