Baumwolle zählt neben Hanf und Leinen zu den natürlichen Fasern und ist einer der beliebtesten Grundstoffe zur Herstellung von Bekleidung und Accessoires wie Schals oder Mützen. Baumwolle wird aus den Früchten der Baumwollpflanze gewonnen. Es gibt etwa 300 verschiedene Arten von Baumwollsträuchern, die zwischen ein und drei Meter hoch werden. Die Baumwollpflanze benötigt sehr viel Feuchtigkeit und im Reifestadium außerdem viel Wärme. Daher zählen China, die USA, Indien, Pakistan, die Türkei und Australien zu den größten Produzentenländern der frostempfindlichen Pflanze. Nach dem Reifeprozess platzen die etwa walnussgroßen Früchte auf und geben den Blick auf ein faustgroßes Büschel aus weißen, sehr feinen Baumwollfasern frei. Diese können per Hand oder maschinell geerntet werden. Da beim Handpflücken nur die weißen, reifen Baumwollbüschel eingesammelt werden, muss die Ernte kaum noch von verschmutzten, verfärbten oder beschädigten Büscheln getrennt werden. Die maschinelle Ernte, die vor allem in Australien, den USA und in China eingesetzt wird, ist weniger zeitaufwändig und kostengünstiger als das Handpflücken. Bei allen maschinellen Ernteverfahren ist die Baumwolle jedoch verschmutzt und muss daher noch gereinigt werden. Danach kann die Baumwolle mit Hilfe von Spinnmaschinen zu einem Baumwollgarn verarbeitet werden, aus dem durch Strick- bzw. Webprozesse ein Baumwolltuch hergestellt werden kann. Schon im alten Ägypten wurde Baumwolle zur Herstellung von Kleidung oder Leichentüchern genutzt und verbreitete sich im Mittelalter durch den stark zunehmenden Ostindienhandel immer weiter. Vor der industriellen Revolution war die Herstellung von Baumwollstoff mit manuellen Spinnmaschinen ein langwieriger und teurer Prozess. Daher erlebte die Baumwolle Ende des 18. Jahrhunderts mit der Erfindung der elektrischen Spinnmaschine einen echten Aufschwung. Durch die Erleichterung der Herstellung und den drastisch zunehmenden Anbau verdrängte die Baumwolle Materialien wie Hanf und Leinen, die bis zu dieser Zeit für die Herstellung von Kleidung verwendet wurden. Trotz der heutigen Konkurrenz durch synthetische Materialien bleibt Baumwolle einer der beliebtesten Grundstoffe in der Textilindustrie. Diese Stellung hat die Baumwolle ihren hervorragenden Eigenschaften zu verdanken. Baumwolle ist nicht nur besonders hautfreundlich und daher für die Herstellung von Mützen besonders gut geeignet, sondern auch ausgesprochen pflegeleicht. Baumwollstoff fühlt sich dank der dichten Oberflächenstruktur besonders weich und kühlend an. Die luftig leichte Baumwollfaser ist sehr atmungsaktiv und kann als gebürsteter Baumwollstoff außerdem wärmende Eigenschaften aufweisen. Kopfbedeckungen aus Baumwolle eignen sich daher sowohl für die kalte als auch die warme Zeit des Jahres. Des Weiteren wird Baumwolle aufgrund ihrer feuchtigkeitsabsorbierenden und atmungsaktiven Eigenschaften häufig als Futter für Hüte oder Mützen verwendet.
Schlagwort-Archiv: Natürliche Fasern
Natürliche Fasern: Leinen
Ein schöner Hut aus Leinen ist im Sommer immer eine gute Wahl. Doch wussten Sie, dass Leinen eines der ältesten Materialien ist, das zur Herstellung von Textilien verwendet wurde. Durch die große Verbreitung von Baumwolle gab es eine Zeit, in der Leinen in Vergessenheit geraten ist. Heutzutage ist Leinen wieder bekannt und äußert beliebt, da es dank seiner hervorragenden Eigenschaften bestens für die Herstellung von Kleidung, Interieurtextilien und Kopfbedeckungen geeignet ist.
Die Geschichte des Leinens geht zurück bis in das alte Ägypten. Zu dieser Zeit wurde aus Leinen nicht nur Kleidung hergestellt, sondern auch die Leichentücher der Pharaonen. Im Mittelalter stellte man aus dem strapazierfähigen Material Stoffpanzer her, die körpernah getragen wurden. Im vorindustriellen Europa erlebte der Leinenstoff seine Blütezeit und war lange neben Baumwolle und Hanf die beliebteste pflanzliche Faser, die in der Textilherstellung verwendet wurde. Mit dem Baumwoll-Boom während der Industriellen Revolution wurde die Herstellung von Baumwollstoff immer einfacher und günstiger, woraufhin Leinen immer mehr aus der Textilindustrie verschwand. In der heutigen Zeit werden aus Leinen Sommerkleidung oder Leinenhüte hergestellt. Das Material besitzt hervorragende Eigenschaften, die es besonders für leichte luftige Sommerhüte eignet. Flachs, wie Leinen auch genannt wird, ist eine natürliche Faser, die aus den Stängeln der Flachspfanze gewonnen wird. Da die gewonnen Leinenfasern sehr glatt sind, ist das Leinen flusenfrei und wenig anfällig für Verschmutzungen. Außerdem ist Leinenstoff von Natur aus antistatisch und antibakteriell. Leinen besitzt kühlende Eigenschaften und kann Feuchtigkeit sehr gut absorbieren. Daher sind Hüte oder Kleidung aus Leinen sehr strapazierfähig, unelastisch und recht knitteranfällig. Als Reinmaterial wird Leinen in Hüten selten verwendet. Ein Materialmix kombiniert die Eigenschaften der gemischten Fasern. Ein Hut aus einer Leinen-Baumwoll-Mischung ist strapazierfähig und schmutzabweisend wie Leinen, aber durch die Zugabe von Baumwolle weniger knitteranfällig und steif. Leinenprodukte besitzen einen natürlichen Glanz und eine sportlich-rustikale Gewebestruktur. Da Leinenstoffe von Natur aus schmutzabweisend sind, müssen Leinenprodukte nur selten gereinigt werden. Wenn Sie Ihren Leinenhut doch einmal von Schmutz befreien müssen, sollten Sie beachten, dass Leinen sehr stark auf Reibung reagiert und daher nur schonend behandelt werden darf.