Kategorie-Archiv: Materialien

Sympatex®

Ein Funktionstextil, das vollständig wasserdicht ist und dennoch Wasserdampf durchlässt, wurde ursprünglich von der Enka Glanzstoff AG in Wuppertal entwickelt und später von der Technologies GmbH unter dem Namen Sympatex® als Warenzeichen eingetragen.

Sympatex® gilt mit einer Dicke von nur 5 bis 25 µm als dünnste Membran der Welt und wird durch Laminieren auf ein Textil aufgebracht. Die Membran besteht aus Polyethereste und ist daher sowohl recycelbar als auch äußerst umwelt- und hautfreundlich. Anders als das Funktionstextil GORE-TEX®, welches ebenfalls über atmungsaktive und wasserdichte Eigenschaften verfügt, besitzt Sympatex® keine Poren. Der Nachteil von Membranen mit Poren ist, dass diese verstopfen und so die Funktionalität des Textils einschränken können. Sympatex®-Textilien können weder durch Schmutzpartikel, Reinigungsmittel oder Reinigungsprozesse verschlossen und eingeschränkt werden, was diese besonders pflegeleicht macht. Für genaue Pflegehinweise sollte man jedoch immer einen Blick auf das Waschetikett werfen.

Die Sympatex®-Membran ist so aufgebaut, dass Flüssigkeiten und Dampf auf die Außenseite der Membran transportieren werden, während Flüssigkeiten von außen nicht eindringen können. Sympatex®-Membrane besitzen zudem eine natürliche Regulation des Materials in Bezug auf den Feuchtigkeitstransport. In der Praxis bedeutet das, dass Textilien mit Sympatex®-Membran ihre Träger trockenhalten unabhängig davon, wie sehr diese schwitzen. Zusätzlich sind die Textilien antibakteriell und damit besonders hautfreundlich und stets geruchsneutral. Diese speziellen Eigenschaften machen Sympatex® besonders für Sport- und Outdoor-Bekleidung interessant.

COOLMAX®

Die Firma INVISTA entwickelte im Jahre 1986 einen intelligenten Funktionsstoff, der unter der Handelsmarke COOLMAX® lanciert wurde und die Sportbekleidungsindustrie revolutionierte und nachhaltig veränderte. Dank COOLMAX® ist es Sportlern möglich, intensiver und länger zu trainieren, ohne auf einen hervorragenden Tragekomfort ihrer Sportkleidung verzichten zu müssen.

Klassische, textile Grundstoffe wie Baumwolle oder Wolle gelten als besonders hautfreundlich und eignen sich daher prinzipiell auch für die Herstellung von Sportkleidung. Feuchtigkeit kann von diesen Textilien zwar sehr gut aufgenommen werden, jedoch kann diese nicht an die Umgebung abgegeben werden. Das hat zur Folge, dass sich Kleidung aus Baumwolle oder Wolle schnell feucht anfühlt, während des Trainings an Gewicht zunimmt und zudem an Tragekomfort verliert. Dieses Problem gilt als Ansatzpunkt für die Entwicklung des Funktionsstoffes COOLMAX®. Das Ziel war es, ein Textil zu kreieren, dass Feuchtigkeit sowohl gut aufnehmen als auch effektiv an die Umgebung abgeben kann, um den Tragekomfort von Sportkleidung deutlich zu verbessern.

Hinter der Handelsmarke COOLMAX® versteckt sich ein funktionales Textil aus Dacron®-Fasern. Diese Faser wird aus dem Grundstoff Polyester gewonnen, zeichnet sich jedoch durch ihren multilobalen Querschnitt aus. Dieser erlaubt es der Faser, Feuchtigkeit aufzunehmen und durch Kapillarwirkung an die Stoffoberfläche zu transportieren, wo die Feuchtigkeit verdunsten kann. COOLMAX® ist anders als viele synthetische Fasern besonders atmungsaktiv. In der Praxis bedeutet das, dass COOLMAX®-Textilien Schweiß unverzüglich aufnehmen, diesen an die Stoffoberfläche abgeben und sich daher trocken anfühlen. Die atmungsaktiven Eigenschaften des Materials lassen den Träger außerdem nicht so schnell ins Schwitzen geraten. COOLMAX® sorgt für ein trockenes und besonders angenehmes Tragegefühl und wird daher hauptsächlich für Sportkleidung eingesetzt. Kleidung aus COOLMAX® kann in der Waschmaschine gewaschen und im Wäschetrockner getrocknet werden. Bei COOLMAX®-Textilien sollte allerdings auf Weichspüler und chlorhaltige Bleichmittel verzichtet werden, um die Funktionsfähigkeit so lange wie möglich zu garantieren.

Viskose

Weder ganz natürlich noch vollständig von Menschenhand erschaffen: Die Faser Viskose kann nicht in die klassischen Faserkategorien tierisch, natürlich oder künstlich eingeteilt werden. Das liegt daran, dass Viskose nicht auf Bäumen wächst, sondern in einem Nassspinnprozess entsteht. Das Ausgangsmaterial für die Textilfaser hingegen findet sich in der Natur und ist der Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellwänden.

Dem sächsischen Kunstseidefabrikanten Hugo Küttner gelang es Anfang des 20. Jahrhunderts erstmals, Zellulose in Chemikalien aufzulösen und in einem Spinnverfahren Filamente zu gewinnen. Küttner ließ im Jahre 1910 die Herstellung von Viskose patentieren und sicherte sich so die Urkunde für die älteste aller Kunstfasern. Seither wird Viskose kontinuierlich weiterentwickelt und um verschiedene Faserqualitäten, wie z. B. Modal, Tencel oder Lyocell, erweitert. Der unverzichtbare Grundstoff für die auch als Zellwolle bezeichnete Viskose ist Holz, aus dem der Naturstoff Zellulose gewonnen werden kann. In einem Chemikalienbad wird der Zellstoff aufgelöst, bis eine zähflüssige, viskose Masse entsteht, welche namensgebend für das Endprodukt wurde. In Nass-oder Trockenspinnverfahren wird diese durch eine Düse in eine Schwefelsäurelösung gedrückt, in der die Masse zu langen, feinen Filamenten aushärtet.

Viskose gilt somit als halbsynthetische Textilfaser, die ähnliche Eigenschaften wie Baumwolle aufweist. Textilien aus Viskose fallen besonders fließend und besitzen zudem angenehm weiche und hautsympathische Eigenschaften. Viskose kann ebenso wie Baumwolle eine große Menge an Wasser aufnehmen, wird jedoch im nassen Zustand schwächer und kann daher vergleichsweise schneller reißen. Textilien aus Viskose sollten folglich im Schonwaschgang bei etwa 30 Grad gewaschen und feucht gebügelt werden.

Asahi Guard®

Als Asahi Guard® wird ein fluorierter Wasser- und Ölabweiser bezeichnet, der zur Behandlung von Textilien genutzt wird. Durch eine Asahi-Guard®-Beschichtung erhalten Kleidung und Kopfbedeckungen sowohl wasser- als auch schmutzabweisende Eigenschaften und lassen außerdem Flüssigkeiten wie Öl mühelos abperlen. Aufgrund dieser hervorragenden Eigenschaften wird das Asahi-Guard®-Coating auch für wetterfeste Hüte eingesetzt. Das Geheimnis, das hinter dieser Spezialbeschichtung steckt, ist die extrem niedrige Oberflächenspannung. Mit Hilfe eines Asahi-Guard®-Coatings wird die Oberflächenspannung von Textilien so verringert, dass Wasser- und Öltropfen nicht eindringen, sondern von der Oberfläche abperlen. Anders als herkömmliche Wachs-Coatings schützt die Asahi-Guard®-Beschichtung Textilien, ohne dabei ihre Textur, Farbe oder Luftdurchlässigkeit zu verändern. Außerdem besteht die Möglichkeit, das Fluorharz Asahi Guard® auf viele unterschiedliche Grundstoffe aufzutragen. So erhalten sowohl Papier, Wolle als auch Baumwolle und sogar Leder wasser-und schmutzabweisende Eigenschaften. Das Fluorharz Asahi Guard® wurde von dem niederländischen Chemieunternehmen AGC in den 1970er Jahren entwickelt und gilt seit nun mehr als 45 Jahren als eine zuverlässige und vertrauenswürdige Handelsmarke, die in mehr als 30 Ländern der Welt genutzt wird.

Kaschmir

Kuschelig weich, fein und wärmend – Kaschmirwolle ist eine der seltensten und wertvollsten Wollfasern und verspricht ein exzellentes Tragegefühl. Kaschmiraccessoires wie Schals oder Mützen sind besonders in der kalten Jahreszeit beliebt, da sie angenehme Wärme spenden und im Gegensatz zu anderen Wollarten nicht kratzen.

Der Name der Faser bezieht sich auf die Region Nordindiens, in der bereits seit 1000 v. Chr. Kaschmir verarbeitet wird. Im Kaschmirtal in Jammu-Kashmir sind die schlappohrigen, gehörnten Kaschmirziegen beheimatet, die farblich von weiß über grau bis hin zu braun oder schwarz variieren können. Im Frühjahr wird im Zuge des natürlichen Fellwechsels der Kaschmirziegen die weiche Unterwolle von Hand ausgekämmt, von Fett oder Schmutzpartikeln gereinigt und daraufhin farblich sortiert. Aufgrund der aufwändigen Produktion und der Tatsache, dass von einer Kaschmirziege nur etwa 250 Gramm der feinen Wolle pro Jahr gewonnen werden können, gilt Kaschmir als eine der wertvollsten und teuersten Wollfasern der Welt. Heutzutage wird Kaschmir auch außerhalb Indiens produziert und stammt meist aus der Mongolei, Nepal, dem Iran oder Pakistan.

Die edlen Kaschmirfasern sind nicht nur äußerst weich, sondern spenden auch angenehme Wärme und besitzen einen feinen Schimmer. Der Durchmesser einer Kaschmirfaser ist fast fünfmal geringer als der von Schafswolle und verleiht der Faser eine unvergleichlich seidige Haptik. Aufgrund der hohen Produktionskosten wird Kaschmir meist mit anderen Wollarten oder synthetischen Fasern vermengt und verleiht Schals, Mützen oder Winterpullovern ein seidig-weiches Tragegefühl. Die exklusive Kaschmirfaser ist jedoch nicht strapazierfähig und sollte daher nur mit großer Vorsicht gewaschen werden. Bei der Handwäsche sollten Sie nur warmes und kein heißes Wasser verwenden. Kaschmirprodukte sollten nie länger als nötig eingeweicht werden und stets mit klarem Wasser ausgespült und vorsichtig ausgedrückt werden. So hält Ihr liebster Kaschmirschal fast ein ganzes Leben lang!

Natürliche Materialien: Stroh

Kopfbedeckungen aus Stroh verbindet man augenblicklich mit einem beliebten, Schatten spendenden Sommeraccessoire. Strohhüte können sich jedoch in ihrer Herstellungsweise und auch in der Wahl der Strohart sehr voneinander unterscheiden. Ein Strohhut sollte daher nach Verwendungszweck, Anlass oder persönlichem Geschmack ausgewählt werden.

Die Geschichte des Strohhutes reicht viele Jahrhunderte zurück und findet ihren Ursprung in der Stammeskultur vieler Völker in Afrika, Europa und Asien. Der Strohhut war beispielsweise im 10. Jahrhundert die traditionelle Kopfbedeckung des Sachsenstammes. In den 1920er Jahren erlangte der Strohhut große Beliebtheit in der Männermode und wurde zum festen Bestandteil der Sonntagsmode eines echten Gentlemans. Heutzutage sind Strohhüte der Inbegriff der sommerlichen Kopfbedeckung. Der Grundstoff, das Stroh, besteht aus getrockneten und ausgedroschenen Halmen oder Blättern von Getreide, Faser- und Ölpflanzen. Dabei kann zwischen einer Anzahl verschiedener Stroharten unterschieden werden.

Raffiastroh wird aus dem Bast hergestellt, welches die Blätter der Raffiapalme umhüllt, und kommt hauptsächlich aus Afrika. Diese Strohart ist vergleichsweise flexibel und schädlingsresistent und wird daher zur Herstellung von wenig empfindlichen Kopfbedeckungen verwendet. Die edelste Strohvariante ist das Toquillastroh, aus dem die bekannten Panamahüte hergestellt werden. Das Toquillastroh wird aus den Blättern der gleichnamigen, in Südamerika heimischen Toquillapalme gewonnen. Zur Weiterverarbeitung werden die Blätter grob aufgespalten und über schwefelhaltigem Feuer getrocknet und gebleicht, um so die für den Panamastrohhut typische weiße Färbung zu erhalten. Ein Panamastrohhut wird immer von Hand geflochten und lässt sich nach der Anzahl der Knoten pro Fläche qualitativ einordnen. Je feiner das verarbeitete Toquillastroh, desto feiner erscheint das Flechtbild und umso höher ist die Qualität des Strohhutes. Aber nicht nur Palmenstroh kann zu ansehnlichen Strohhüten verarbeitet werden, sondern auch getrocknete Getreidehalme. Da Getreidestroh, wie z. B. das vom Roggen, recht brüchig und steif ist, wird es meist zu langen Zöpfen aus Stroh verarbeitet. Aus diesen Zöpfen, die auch Mottlets genannt werden, können Strohhüte mit der für diese Technik typischen Spiralform genäht werden. Auch aus getrocknetem Seegras kann ein recht flexibles, hellbraunes bis grünbraunes Stroh gewonnen werden, welches sich für die Herstellung von besonders luftigen Strohhüten eignet. In Asien wird zur Herstellung von Hüten hauptsächlich Reisstroh verwendet. Diese Strohart ist besonders dünn und lässt sich daher in filigranen Mustern verflechten. Das künstlich hergestellte Papierstroh ist deutlich bruchfester und elastischer als natürliches Stroh und eignet sich daher hervorragend zur Herstellung von Strohhüten. Auch Hanfarten, wie Sisal, Sinamay und Abaca können zu stilvollen Strohhüten verarbeitet werden. Die Sisalagave konnte sich durch den gezielten Anbau im tropischen und subtropischen Raum ausbreiten und liefert mit ihren feinen Fasern das perfekte Ausgangsmaterial für edle Anlasshüte. Von den Philippinen stammt das Material Sinamay, welches ebenfalls für die Fertigung von eleganten Anlasshüten und stilvollen Fascinators genutzt wird. Das aus der Faserbanane gewonnene Abacastroh wird zur Herstellung von äußerst strapazierfähigen und hautfreundlichen Strohhüten verwendet.

Neben der schon erwähnten Moulettes-Technik können Strohhüte auch zusammengeknüpft, geflochten oder gewebt werden. Weben gilt als die älteste Art der Textilherstellung und kann auch bei der Herstellung von Hüten eingesetzt werden. Jedoch muss das flache Strohgewebe in Form gepresst oder zerschnitten und anschließend zusammengenäht werden, um eine Hutform zu erhalten. Daher werden hochwertige Strohhüte geflochten, da die Strohhalme bei diesem Herstellungsverfahren in einem beliebigen Winkel ineinander geschlungen werden, sodass ein dreidimensionales Objekt entstehen kann. Ein geflochtener Strohhut ist daher nahtfrei und wirkt wie aus einem Guss. Da beim Weben und Flechten jeder Strohhalm einzeln in den Hut eingearbeitet wird, können mit Hilfe von verschiedenfarbigen Halmen einzigartige Muster auf dem Strohhut entstehen.

Seide

Angenehm zu tragen, gegen Wärme und Kälte isolierend und mit einem edlen Glanz ausgestattet – Kopfbedeckungen aus Seide sind äußerst exklusiv und überzeugen mit einem seidig-weichen und luxuriösen Tragegefühl.

Wie Wolle und Leder basiert auch Seide auf einem tierischen Grundstoff. Jedoch ist  sie die einzige tierische Naturfaser, die nicht zu den Stapelfasern zählt, sondern eine natürliche Endlosfaser ist. Die wertvolle Seidenfaser wird von den Larven der Seidenspinnerraupe produziert, die hauptsächlich in China, Indien und Japan gezüchtet wird. Seide gilt als ein besonders wertvoller Grundstoff, der schon seit sehr langer Zeit zur Herstellung von Textilien verwendet wird. Die verschiedenen Schichten des von Larven gesponnenen Kokons werden abgewickelt, um die bis zu 3000 Meter lange Faser zu gewinnen. Die Produktion von Seide ist sehr aufwendig und wenig ertragreich, da zur Gewinnung von einem Kilogramm Rohseide etwa zehn Kilogramm Kokon benötigt werden. Textilien aus Seide zeichnen sich durch ihren seidigen Glanz, die hohe Festigkeit und äußerst brillante Farben aus. Da Seide die Fähigkeit besitzt, die Temperatur zu regulieren, hält sie im Winter wunderbar warm und hat im Sommer einen kühlenden Effekt. Daher können Kopfbedeckungen aus Seide das ganze Jahr lang getragen werden. Charakteristisch für Seidenstoffe ist die leicht unebene Struktur, die zu minimalen Farbverschiebungen führen kann, die aber nur auf dunklen Farben sichtbar sind. Die Geschmeidigkeit von Seide garantiert derweil einen hohen Tragekomfort. Jedoch ist Seide gegenüber hohen Temperaturen, Abrieb und Wasserflecken sehr empfindlich. Daher sollte Seidenstoffen nur von der Rückseite gebügelt, nicht geblichen oder ausgewrungen werden. Für die Herstellung von Kopfbedeckungen wird Seide sowohl als Reinmaterial oder Blend verwendet. Dies geschieht nicht nur wegen des hohen Materialpreises der Seide, sondern hauptsächlich, um die Eigenschaften verschiedener Grundstoffe zu verbinden. In einem interessanten Materialmix werden beispielsweise der seidige Glanz und der hohe Tragekomfort mit der Robustheit und den kühlenden Eigenschaften von Leinen kombiniert.

Leder

Leder ist ein hervorragendes Material zur Herstellung von hochwertigen und langlebigen Kopfbedeckungen. Eine Ledermütze oder auch ein Lederhut ist besonders robust und erhält durch das Tragen einen ganz individuellen Charakter.

Der Grundstoff, das Leder, ist durch Gerbprozesse haltbar gemachte Tierhaut. Für die Herstellung von Leder wird meist die Haut von Rind, Schwein, Kalb, Ziege oder Schaf verwendet. Besonders ausgefallene, australische Cowboyhüte werden aus Känguruleder gefertigt. Leder ist ein geschmeidiges, zähes, relativ festes, haltbares und vielseitig verwendbares Material. Diese Eigenschaften eignen sich besonders gut für die Herstellung von Schuhen, Taschen, Hüten oder Mützen. Der Rohstoff Leder blickt auf eine lange Geschichte zurück und ist wahrscheinlich das erste Material, das zur Herstellung von Kleidung genutzt wurde. Schon in der Steinzeit wurde Tierhaut gegerbt, um Leder zu Schuhen, Kleidung und Mützen zu verarbeiten. Auch während der Zeit des römischen Imperiums spielte Leder eine wichtige Rolle, da die Ausrüstung der Legionäre zum Großteil aus Leder gefertigt wurde. Im Mittelalter stellte man aus Leder vor allem Schuhe und Taschen her. In der heutigen Zeit ist der Einsatzbereich von Leder sehr vielfältig. Ob als Cowboystiefel, Motorradjacke oder als Bezug für Autositze – Leder weist ideale Eigenschaften auf, um hoher Beanspruchung durch Kälte, Wärme, Nässe und Sonneneinstrahlung zu trotzen. Leder ist hinsichtlich der Dehnbarkeit, Abriebfestigkeit und Lichtbeständigkeit sowie der geringen Brennbarkeit ein besonders robustes Material, das hoher Belastung standhalten kann. In der Textilindustrie gelten Kopfbedeckungen aus Leder als äußerst langlebig und strapazierfähig. Durch das Tragen wird der Lederhut bzw. die Ledermütze weicher und passt sich immer mehr der Kopfform des Trägers an. Durch Umwelteinflüsse und das Tragen bilden sich mit der Zeit kleine Fältchen und eine hübsche Patina. Leder kann aus diversen Tierhäuten gefertigt und mit unterschiedlichen Techniken bearbeitet werden. Egal ob Nubuk-, Nappa- oder Veloursleder: Für welche Lederoptik Sie sich entscheiden, ist dabei ganz dem persönlichen Geschmack überlassen. Glattes und sehr geschmeidiges Leder, das natürlichen Falten auf der Oberseite aufweist, wird als Nappaleder bezeichnet. Je nach Verarbeitungsqualität erhält das Leder ein anderes Erscheinungsbild. Veloursleder steht als Oberbegriff für alle Lederarten, die eine samtartige und weiche Oberfläche besitzen. Bei der Herstellung von Veloursleder wird die Innenseite des Leders veredelt und als Vorderseite verwendet. Nubukleder hingegen wird meist aus Kalbs- und Rindsleder hergestellt und besitzt ebenfalls eine samtige Oberfläche. Jedoch erhält diese Lederart durch das Anschleifen der äußeren Hautschicht eine samtige Oberfläche. Im Vergleich ist diese noch etwas glatter als die des Velourleders.

Natürliche Fasern: Baumwolle

Baumwolle zählt neben Hanf und Leinen zu den natürlichen Fasern und ist einer der beliebtesten Grundstoffe zur Herstellung von Bekleidung und Accessoires wie Schals oder Mützen. Baumwolle wird aus den Früchten der Baumwollpflanze gewonnen. Es gibt etwa 300 verschiedene Arten von Baumwollsträuchern, die zwischen ein und drei Meter hoch werden. Die Baumwollpflanze benötigt sehr viel Feuchtigkeit und im Reifestadium außerdem viel Wärme. Daher zählen China, die USA, Indien, Pakistan, die Türkei und Australien zu den größten Produzentenländern der frostempfindlichen Pflanze. Nach dem Reifeprozess platzen die etwa walnussgroßen Früchte auf und geben den Blick auf ein faustgroßes Büschel aus weißen, sehr feinen Baumwollfasern frei. Diese können per Hand oder maschinell geerntet werden. Da beim Handpflücken nur die weißen, reifen Baumwollbüschel eingesammelt werden, muss die Ernte kaum noch von verschmutzten, verfärbten oder beschädigten Büscheln getrennt werden. Die maschinelle Ernte, die vor allem in Australien, den USA und in China eingesetzt wird, ist weniger zeitaufwändig und kostengünstiger als das Handpflücken. Bei allen maschinellen Ernteverfahren ist die Baumwolle jedoch verschmutzt und muss daher noch gereinigt werden. Danach kann die Baumwolle mit Hilfe von Spinnmaschinen zu einem Baumwollgarn verarbeitet werden, aus dem durch Strick- bzw. Webprozesse ein Baumwolltuch hergestellt werden kann. Schon im alten Ägypten wurde Baumwolle zur Herstellung von Kleidung oder Leichentüchern genutzt und verbreitete sich im Mittelalter durch den stark zunehmenden Ostindienhandel immer weiter. Vor der industriellen Revolution war die Herstellung von Baumwollstoff mit manuellen Spinnmaschinen ein langwieriger und teurer Prozess. Daher erlebte die Baumwolle Ende des 18. Jahrhunderts mit der Erfindung der elektrischen Spinnmaschine einen echten Aufschwung. Durch die Erleichterung der Herstellung und den drastisch zunehmenden Anbau verdrängte die Baumwolle Materialien wie Hanf und Leinen, die bis zu dieser Zeit für die Herstellung von Kleidung verwendet wurden. Trotz der heutigen Konkurrenz durch synthetische Materialien bleibt Baumwolle einer der beliebtesten Grundstoffe in der Textilindustrie. Diese Stellung hat die Baumwolle ihren hervorragenden Eigenschaften zu verdanken. Baumwolle ist nicht nur besonders hautfreundlich und daher für die Herstellung von Mützen besonders gut geeignet, sondern auch ausgesprochen pflegeleicht. Baumwollstoff fühlt sich dank der dichten Oberflächenstruktur besonders weich und kühlend an. Die luftig leichte Baumwollfaser ist sehr atmungsaktiv und kann als gebürsteter Baumwollstoff außerdem wärmende Eigenschaften aufweisen. Kopfbedeckungen aus Baumwolle eignen sich daher sowohl für die kalte als auch die warme Zeit des Jahres. Des Weiteren wird Baumwolle aufgrund ihrer feuchtigkeitsabsorbierenden und atmungsaktiven Eigenschaften häufig als Futter für Hüte oder Mützen verwendet.

Natürliche Fasern: Leinen

Ein schöner Hut aus Leinen ist im Sommer immer eine gute Wahl. Doch wussten Sie, dass Leinen eines der ältesten Materialien ist, das zur Herstellung von Textilien verwendet wurde. Durch die große Verbreitung von Baumwolle gab es eine Zeit, in der Leinen in Vergessenheit geraten ist. Heutzutage ist Leinen wieder bekannt und äußert beliebt, da es dank seiner hervorragenden Eigenschaften bestens für die Herstellung von Kleidung, Interieurtextilien und Kopfbedeckungen geeignet ist.

Die Geschichte des Leinens geht zurück bis in das alte Ägypten. Zu dieser Zeit wurde aus Leinen nicht nur Kleidung hergestellt, sondern auch die Leichentücher der Pharaonen. Im Mittelalter stellte man aus dem strapazierfähigen Material Stoffpanzer her, die körpernah getragen wurden. Im vorindustriellen Europa erlebte der Leinenstoff seine Blütezeit und war lange neben Baumwolle und Hanf die beliebteste pflanzliche Faser, die in der Textilherstellung verwendet wurde. Mit dem Baumwoll-Boom während der Industriellen Revolution wurde die Herstellung von Baumwollstoff immer einfacher und günstiger, woraufhin Leinen immer mehr aus der Textilindustrie verschwand. In der heutigen Zeit werden aus Leinen Sommerkleidung oder Leinenhüte hergestellt. Das Material besitzt hervorragende Eigenschaften, die es besonders für leichte luftige Sommerhüte eignet. Flachs, wie Leinen auch genannt wird, ist eine natürliche Faser, die aus den Stängeln der Flachspfanze gewonnen wird. Da die gewonnen Leinenfasern sehr glatt sind, ist das Leinen flusenfrei und wenig anfällig für Verschmutzungen. Außerdem ist Leinenstoff von Natur aus antistatisch und antibakteriell. Leinen besitzt kühlende Eigenschaften und kann Feuchtigkeit sehr gut absorbieren. Daher sind Hüte oder Kleidung aus Leinen sehr strapazierfähig, unelastisch und recht knitteranfällig. Als Reinmaterial wird Leinen in Hüten selten verwendet. Ein Materialmix kombiniert die Eigenschaften der gemischten Fasern. Ein Hut aus einer Leinen-Baumwoll-Mischung ist strapazierfähig und schmutzabweisend wie Leinen, aber durch die Zugabe von Baumwolle weniger knitteranfällig und steif. Leinenprodukte besitzen einen natürlichen Glanz und eine sportlich-rustikale Gewebestruktur. Da Leinenstoffe von Natur aus schmutzabweisend sind, müssen Leinenprodukte nur selten gereinigt werden. Wenn Sie Ihren Leinenhut doch einmal von Schmutz befreien müssen, sollten Sie beachten, dass Leinen sehr stark auf Reibung reagiert und daher nur schonend behandelt werden darf.